Cloud Strategie für Unternehmen: ein Leitfaden für 2024

Cloud-Strategie
für Unternehmen:
ein Leitfaden
für 2024

Cloud strategy_ a 2024 guide

Die strategische Nutzung der Cloud: Wie kann ein digitales Ökosystem geschaffen werden, das nachhaltiges Wachstum und Innovation fördert?

Im Jahr 2024 ist die Cloud zu einer unverzichtbaren Ressource geworden – und das für Unternehmen aller Größen und Branchen. Investitionen in Cloud-Technologien bieten vor allem Innovation und Kosteneinsparungen, wie es aus einer Befragung der MIT Technology Review hervorgeht. Es ist jedoch zu bedenken, dass selbst bei sorgfältiger Auswahl des richtigen Cloud Service Providers (CSP) und der richtigen Cloud-Architektur nicht unbedingt sofort greifbare Geschäftsergebnisse garantiert sind. Um die Vorteile der Technologie voll auszuschöpfen, bedarf es auch einer sorgfältigen Neubewertung der bestehenden Abläufe, Prozesse und der Unternehmenskultur.

Doch eins steht fest: Mit einer gut durchdachten Strategie und der richtigen Umsetzung können Unternehmen von der Vielseitigkeit der Cloud profitieren und nachhaltiges Wachstum fördern. Verpassen Sie also nicht die vielfältigen Chancen, die die Migration in die Cloud Ihrem Unternehmen bieten kann.

Was ist eine Cloud-Strategie?

Eine Cloud-Strategie ist der Plan für die Einführung und Nutzung von Cloud-Diensten und -Ressourcen. Das Ziel der Strategie ist es, die Cloud Technologie auf systematische und gut gesteuerte Weise einzuführen. Eine kohärente Cloud-Strategie besteht aus folgenden Elementen:

  • Definition der Aktivitäten, Rollen und Verantwortlichkeiten zur Beschleunigung der Cloud-Einführung
  • Bereitstellung eines Entscheidungsrahmens zur Bewertung der Potenziale und Einsatzmöglichkeiten der Cloud
  • Erstellung einer Roadmap für die Cloud-Implementierung
  • Definition von Zielen, Maßnahmen und Schlüsselinitiativen, um die kontinuierliche Integration und Bereitstellung voranzutreiben

Im Zuge des Aufsetzen der Strategie werden auch eine Reihe an Fragen aufkommen, wie unter anderem:

  • Wie werden sich unsere Beziehungen zu Partnern und Kunden durch die Migration in eine Cloud Infrastruktur verändern?
  • Welche konkurrenzfähigen Vorteile bietet uns die Cloud im Wettbewerb?
    Haben wir die richtigen technischen Fähigkeiten sowie eine passende Organisationskultur, um das Unternehmen in die Cloud zu transformieren? Welche Schulungen sind notwendig?
  • Wie wirkt sich die Cloud auf unsere Geschäfts- und Betriebsmodelle aus? Welche organisatorischen und prozessualen Veränderungen sind notwendig für die Implementierung?
  • Was sind unsere Anforderungen an Sicherheit und Compliance? Welche Auswirkungen hat die Cloud auf das Risikomanagement?
  • Wie können wir die Cloud an unsere spezifischen Anforderungen anpassen und konfigurieren?
  • Welche Migrationsstrategie und welcher Zeitplan werden den erforderlichen Geschäftswert liefern?
  • Wie können wir unsere Architektur zukunftssicher gestalten? Welche neuen Cloud-Technologien und -Services passen zu unserer strategischen Ausrichtung?
  • Benötigen wir einen Multi-Cloud- oder Hybrid-Cloud-Ansatz, um das Risiko der Anbieterbindung zu reduzieren und die erweiterten Funktionalitäten zu nutzen?
  • Wie sollten wir unser IT-Betriebsmodell, unsere Prozesse und Teams weiterentwickeln, um Cloud-nativ zu werden?

Eine solide Cloud-Strategie berücksichtigt, dass die Cloud nicht nur die IT-Architektur verändert, sondern auch zu einer umfassenderen geschäftlichen Transformation führt. Die Cloud ermöglicht neue Wege der Wertschöpfung und der Kundenbetreuung. Eine pragmatische und flexible Strategie ermöglicht es Unternehmen, sich neuen Geschäftsszenarien anzupassen und mit dem wachsenden Potenzial der Cloud Computing Technologien zu wachsen.

Warum ist die Entwicklung einer Cloud-Strategie wichtig?

Eine gut durchdachte Cloud-Strategie bietet einen erheblichen strategischen Mehrwert, der weit über taktische Vorteile wie die schnellere Inbetriebnahme von Servern hinausgeht. Sie bringt die Cloud-Ziele mit den übergeordneten Unternehmenszielen in Einklang und ermöglicht es den Unternehmen, die Cloud-Umgebung mit Blick auf die Endziele aufzubauen. Eine wirksame Cloud-Strategie erfordert die Festlegung von Adoptionspfaden, Governance- und Finanzierungsmodellen. Unternehmen mit einer ausgereiften Cloud-Governance sind in der Lage, Innovation und Risiko auszubalancieren, während gut durchdachte Strategien dazu beitragen, die Komplexität von Multi-Cloud-Umgebungen zu bewältigen.

Ohne eine klare Cloud-Strategie kann die Vielzahl der Optionen dazu führen, dass Unternehmen oft widersprüchliche Entscheidungen treffen müssen, die sie daran hindern, ihre wichtigsten Unternehmensziele zu erreichen. Und ohne eine Cloud-Strategie kann sich ein Unternehmen nicht angemessen auf die wichtigsten Herausforderungen konzentrieren, die es zu bewältigen gilt.

Das erfolgreiche Aufsetzen einer Cloud-Strategie

In den folgenden Abschnitten finden Sie eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Entwicklung einer Cloud-Strategie. Dabei handelt es sich um einen grundlegenden Überblick über die Aktivitäten im Rahmen der Cloud-Strategie, wobei die Tiefe und Gründlichkeit der Analyse an die Bedürfnisse des Unternehmens angepasst werden können.

1. Analyse der Ist-Situation des Unternehmens

Zu Beginn der Analyse ist es notwendig, den Makrokontext des Unternehmens zu erfassen, also den aktuellen unternehmerischen Ist-Zustand. Das wichtigste Ergebnis aus der Analyse ist die Festlegung der Geschäftsausrichtung und die Definition der Cloud-Anforderungen auf Basis der Strategie. Dabei kann es zweifellos Lücken zwischen den aktuellen Fähigkeiten und den Anforderungen geben, die für die Cloud-Fähigkeit eines Unternehmens erforderlich sind.

Folgende Instrumente und Methoden können sinnvoll für die Analyse des Unternehmenszustand sein:

  • Brainstorming-Sitzungen unter Beteiligung von Interessenvertretern, Entscheidungsträgern und IT-Spezialisten, um die Auswirkungen einer Cloud-Einführung zu ermitteln und zu bewerten.
  • Eine SWOT-Analyse (Strengths, Weaknesses, Opportunities and Threats – Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken), um eine Matrix der verschiedenen Cloud-Bereitstellungsmodelle zu erstellen und zu ermitteln, wie sie den Anforderungen der Organisation entsprechen. Eine SWOT-Analyse hilft auch dabei, das aktuelle Informationssystem (IS) zu bewerten und seine Stärken und Chancen zu nutzen, um Schwächen und Bedrohungen zu überwinden.
  • Die Analyse der Wertschöpfungskette (Value Chain Analysis) trägt dazu bei, die primären Geschäftsaktivitäten zu ermitteln, die den größten Wert für den Kunden schaffen, und festzustellen, ob die Cloud die Effektivität und Effizienz der Prozesse verbessert.

2. Identifizierung der Geschäftsziele

Klar definierte Geschäftsziele mit strategischen und taktischen Komponenten geben die Richtung für die Cloud-Strategie vor. Sie helfen dabei, konkrete geschäftliche Ergebnisse kurzfristig zu erzielen und kontinuierlich auf das angestrebte langfristige Ziel hinzuarbeiten. Unternehmen, die in großem Umfang in digitale Infrastruktur investieren, verfolgen in der Regel eines oder mehrere der folgenden Geschäftsziele:

  • Schnelle Einführung neuer Dienste oder Produkte
  • Kostensenkung
  • Höhere operative Exzellenz
  • Gewinnung oder Bindung neuer Kunden
  • Verbesserte Entscheidungsprozesse
  • Verbesserung des Wettbewerbsvorteils

Darüber hinaus ist es in dieser Phase wichtig, kurzfristige Gewinne mit der langfristigen strategischen Vision in Einklang zu bringen. Beispielsweise könnte ein Unternehmen die  Migration seiner Kundendatenbank in die Cloud innerhalb der nächsten sechs Monate anstreben, um kurzfristige Kosteneinsparungen und Verfügbarkeit zu erzielen. Die langfristige Vision könnte jedoch darin bestehen, die Analyse- und KI-Dienste der Cloud für die Kundendaten in vollem Umfang zu nutzen, um personalisierte Kundenerfahrungen zu fördern und den Umsatz zu steigern.

3. Bewertung der aktuellen IT-Architektur und Cloud Readiness

Sobald die Geschäftsziele klar sind, führen Unternehmen eine Bewertung ihrer aktuellen IT-Architektur, Systeme und Prozesse durch. Diese Analyse gibt Aufschluss darüber, welche Workloads und Daten auf Basis der Geschäftsziele und der technischen Machbarkeit für eine Cloud-Migration in Frage kommen. Die wichtigsten zu berücksichtigenden Bereiche sind:

  • Bestandsaufnahme der bestehenden Server, Software, Datenbanken und Infrastruktur
  • Analyse der Abhängigkeiten zwischen den Systemen und Daten
  • Untersuchung der Compliance- sowie regulatorischen Anforderungen für verschiedene Datensätze
  • Ermittlung des Aufwands für die jeweilige Transformation einzelner Anwendungen in die Cloud-Architekturen
  • Bewertung der Anforderungen an die Anwendungslatenz bei der Migration von On-Premises in die Cloud
  • Analyse der aktuellen Ausgaben für Hosting in Rechenzentren, Hardware-Wartung und IT-Personal
  • Prognose des künftigen Infrastrukturbedarfs und -wachstums

Im Rahmen dieser Analyse sollte ermittelt werden, welche Systeme ohne Aufwand in die Cloud verlagert werden können, welche modernisiert werden müssen und welche in der alten IT-Struktur verbleiben sollten. Dieser gesamte Prozess erfordert eine Bestandsaufnahme der Geschäftsanwendungen und Workloads, die derzeit auf der alten Infrastruktur ausgeführt werden, sowie ihrer gegenseitigen Abhängigkeiten.

Anschließend wird ein Cloud-Team die Workloads anhand von Merkmalen wie Sicherheit, Compliance und anderen architektonischen Anforderungen kategorisieren, um deren Eignung für das Hosting in der Cloud zu klären. Es ist wichtig zu beachten, dass Legacy-Anwendungen, die monolithisch und eng miteinander verbunden sind, möglicherweise erheblichen Aufwand erfordern, um sie in Cloud-eigene Microservices umzubauen. Es gibt auch andere nützliche Migrationsstrategien, darunter Rehosting (oder „Lift-and-Shift“), Replatforming, Refactoring und/oder den Neuaufbau von Systemen, die für die Cloud optimiert sind.

4. Entscheidung des passenden Cloud-Service-Anbieter (CSP)

Die großen Cloud-Anbieter bieten hervorragende Infrastrukturen, unterscheiden sich jedoch in ihrer strategischen Vision. AWS dominiert beispielsweise mit den umfassendsten IaaS/PaaS-Funktionen, aber Google Cloud verfügt über modernste Funktionen für maschinelles Lernen (ML), während Microsoft Azure eng in das Microsoft 365-Ökosystem integriert ist. Um die richtige Entscheidung zu treffen, sollten Unternehmen die Anbieter vor dem Hintergrund ihrer eigenen Pläne für die digitale Transformation auswählen. Im Wesentlichen können ausgereifte Technologien wie generative KI, Blockchain oder Quantencomputing die Auswahl für zukünftige Anforderungen leiten. Auch die kulturelle Übereinstimmung ist entscheidend: Manche Unternehmen bevorzugen vielleicht Googles „Engineering First“-Ethos gegenüber Microsofts „Enterprise Sales“-Ansatz. Kostenfaktoren, das Risiko der Anbieterbindung und die Anpassung der technischen Fähigkeiten sollten ebenfalls berücksichtigt werden.

Viele Unternehmen entscheiden sich für einen Multi-Cloud-Ansatz. Tatsächlich nutzen 85% der Unternehmen zwei oder mehr Clouds, berichtet das Wall Street Journal. In einem Multi-Cloud-Szenario ist es wichtig, die Anbieter den Workloads sowohl nach technischen als auch nach geschäftlichen Kriterien zuzuordnen. Ein Finanzdienstleister könnte beispielsweise AWS für Cloud-native Anwendungen nutzen, Microsoft für ältere .NET-Anwendungen und Google für KI. Eine auf Skalierbarkeit ausgerichtete Architektur vermeidet auch die Abhängigkeit von einem bestimmten Anbieter. Unsere Empfehlung ist, über die grundlegenden IaaS/PaaS-Funktionen hinauszudenken und die Wahl des Anbieters gegen langfristige Innovations-, Wachstums- und Partnerschaftsmöglichkeiten abzuwägen.

5. Bewertung der Risiken und Herausforderungen

Wenn Organisationen Cloud Computing nutzen, können sie aufgrund der sich überschneidenden Vertrauensgrenzen zwischen der Organisation und dem Cloud-Anbieter anfälliger für Risiken werden. Während die Organisation zuvor die vollständige Kontrolle über die Infrastruktur und die Daten hatte, führt die Abhängigkeit vom Cloud-Anbieter nun zu einem geteilten Risiko. Cloud-Anbieter benötigen zur Verwaltung der Infrastruktur und der Daten umfassenden Zugriff, so dass strenge Zugriffskontrollen und eine strenge Überwachung unerlässlich sind.

Darüber hinaus kann die Migration in die Cloud die Kontrolle über die Governance verringern, da Organisationen die Richtlinien der Cloud-Anbieter und nicht die internen IT-Richtlinien einhalten müssen. Organisationen haben in der Cloud weniger Einblick und Kontrolle über Faktoren wie Leistung, Verfügbarkeit und Sicherheit als bei einer lokalen Infrastruktur. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, wie Unternehmen diese Risiken und Herausforderungen mindern können:

  • Gründliche Due-Diligence-Prüfung potenzieller Cloud-Anbieter
  • Implementierung starker Identitäts- und Zugriffsmanagementkontrollen für Cloud-Umgebungen
  • Einsatz von Cloud-Sicherheitstools wie Cloud Access Security Brokern zur Durchsetzung von Sicherheitsrichtlinien
  • Architektur von Anwendungen, um die Vorteile von Cloud-nativen Sicherheitsfunktionen wie Firewalls, Datentrennung und Zugriffskontrollen zu nutzen
  • Einrichtung von Backup- und Wiederherstellungsverfahren für den Fall eines Ausfalls oder Datenverlusts
  • Einrichtung von Governance-Verfahren für den Cloud-Betrieb, Kostenoptimierung, Compliance und Risikomanagement
  • Mitarbeiterschulungen zu geeigneten Cloud-Sicherheitsprotokollen, um die Wachsamkeit aufrechtzuerhalten.

Die Migration von Systemen und Daten in die Cloud kann die Sicherheits- und Compliance-Position eines Unternehmens grundlegend verändern. Risiko- und Compliance-Betrachtungen sollten nicht erst im Nachhinein angestellt werden, sondern im Mittelpunkt der Cloud-Strategie stehen.
Diese wiederum sollten bestimmen, welche Tools und Prozesse erforderlich sind, um Transparenz und Kontrolle zu gewährleisten, basierend auf der Sensibilität der Systeme und Daten.

6. Einrichtung von Datenschutz, Souveränität und Governance

Wenn Unternehmen Daten und Workloads in die Cloud verlagern, sind solide Data-Governance-Richtlinien und -Verfahren unerlässlich, um den Datenschutz, die Sicherheit und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zu gewährleisten. Ein wichtiger Aspekt ist die Wahrung der Datenhoheit, d.h. der Grundsatz, dass ein Unternehmen Eigentümer seiner Daten bleibt, auch wenn diese in der Infrastruktur eines Dritten gespeichert sind. Um dem Rechnung zu tragen, können Unternehmen folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Prüfen Sie die aktuellen Datenschutzgesetze und -vorschriften, die für Ihr Unternehmen gelten, z. B. die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und branchenspezifische Vorschriften. Erfassen Sie den vollen Umfang aller Compliance-Anforderungen.
  • Klassifizieren Sie Datentypen und Sensibilitätsstufen. Ermitteln Sie, welche Datensätze personenbezogene Daten, Finanzdaten, geistiges Eigentum oder andere sensible Informationen enthalten, die besondere Vorsichtsmaßnahmen erfordern.
  • Implementieren Sie Zugriffskontrollen und Verschlüsselung, um Daten im Ruhezustand und während der Übertragung zu schützen. Kontrollieren Sie den Zugriff durch Identitätsmanagement und Multi-Faktor-Authentifizierung. Verschlüsseln Sie Daten auf Cloud-Servern und bei der Übertragung über Netzwerke.
  • Definieren Sie klare Verantwortlichkeiten für die Daten. Berücksichtigen Sie die Anforderungen an die Datenhoheit, um sicherzustellen, dass sensible Daten gemäß den Vorschriften an zulässigen geografischen Standorten gespeichert werden.
  • Definieren Sie Richtlinien für die Datenaufbewahrung, die den Compliance-Verpflichtungen entsprechen. Erstellung von Plänen für die Vernichtung von Daten nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen.

7. Schwerpunkt auf Cloud-Sicherheit und Cybersicherheit

Cloud-Sicherheit und Cyber-Sicherheit sollten zweifellos zu den Schlüsselelementen jeder Cloud-Strategie gehören. Da sich Infrastruktur, Daten und Anwendungen auf gemeinsam genutzten öffentlichen Cloud-Plattformen befinden, reichen herkömmliche Schutzmaßnahmen nicht mehr aus. Stattdessen sollten Unternehmen strenge Zugangskontrollen und Datenschutzmaßnahmen einführen. Hier einige Tipps:

  • Ein zentrales Identitäts- und Zugriffsmanagement bildet die Grundlage für einen Just-in-Time-Zugriff mit geringstmöglicher Privilegierung. Multi-Faktor-Authentifizierung sorgt für eine wichtige Verifizierung der Benutzer, während rollenbasierte Zugriffskontrollen die Berechtigungen einschränken.
  • Datenschutzwerkzeuge wie Verschlüsselung, Tokenisierung und Rechtemanagement sollten entsprechend den Klassifizierungsstufen eingesetzt werden. Workloads sollten nur nach strengen Sicherheitsprüfungen in die Public Cloud verlagert werden. Unveränderliche Infrastrukturmuster machen Cloud-Assets besser verteidigbar.
  • Cloud-native Ansätze wie DevSecOps und Infrastructure as Code (IaC) ermöglichen die Integration von Sicherheit in das Anwendungsdesign und die Bereitstellungspipelines. Kontinuierliche Konfigurationsüberwachung und -analyse helfen, Fehlkonfigurationen frühzeitig zu erkennen.
  • Ausgereifte Incident Response Pläne beinhalten Cloud-basierte Analysen und Workflows zur schnellen Eindämmung von Kompromittierungen. Disaster-Recovery-Pläne sind speziell auf die Wiederherstellung von Cloud-Daten und -Workloads aus Backups ausgerichtet.
  • Kontinuierliches Cloud-Sicherheitsmanagement und Compliance-Audits stellen sicher, dass Konfigurationen Best Practices entsprechen, Richtlinien durchgesetzt und gesetzliche Standards eingehalten werden.

8. Förderung der Nachhaltigkeit mit der Cloud

Die Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Grundsätzen (ESG) in Cloud-Strategien ist für Unternehmen zu einem wichtigen Thema geworden. Dieser Trend spiegelt eine breitere Anerkennung des Potenzials von Cloud-Technologien zur Förderung positiver Umweltauswirkungen wider. Tatsächlich nutzt die Mehrheit der Befragten in der zuvor genannten MIT-Studie Cloud Computing als Mittel zur Einhaltung ihrer ESG-Prinzipien.

Einem Bericht des Weltwirtschaftsforums zufolge könnte Cloud Computing zusammen mit anderen Technologien wie künstlicher Intelligenz und hochgradig vernetzten 5G-Geräten bis 2050 bis zu 8 % der Treibhausgasemissionen einsparen. Diese Einsparungen ergeben sich aus den Effizienzsteigerungen und der Ressourcenoptimierung, die durch die Cloud-Infrastruktur ermöglicht werden, sowie aus der zunehmenden Nutzung erneuerbarer Energiequellen für die Stromversorgung von Rechenzentren.

9. Umsetzung der Cloud-Roadmap

Mit klaren Geschäftszielen, einer Architekturbewertung und der Auswahl eines Anbieters können Unternehmen einen End-to-End Implementierungsplan für ihre Cloud-Migration erstellen. Dieser Ansatz beinhaltet die schrittweise Umsetzung von Projekten, um die angestrebten Geschäftsergebnisse zu erreichen. Eine erfolgreiche Cloud-Implementierung erfordert eine detaillierte Projektplanung und angemessene Ressourcen. Darüber hinaus sollten Unternehmen neue Organisationsstrukturen, Personalmodelle und Arbeitsprozesse definieren, um ein neues Cloud-Betriebsmodell zu verwalten.

Die funktionsübergreifende Zusammenarbeit zwischen Geschäfts- und technischen Teams ist entscheidend, um Prioritäten und Ziele aufeinander abzustimmen. Eine umfassende Projektplanung sollte realistische Zeitpläne, Budgets, Ressourcen, Schulungen und Änderungsmanagement für jeden Schritt festlegen. Darüber hinaus ist eine detaillierte Kommunikationsstrategie unerlässlich, um alle Beteiligten über Fortschritte und sich ändernde Anforderungen auf dem Laufenden zu halten. Regelmäßige Schulungen sollten die Mitarbeiter mit Cloud-Know-how ausstatten, während die Implementierung voranschreitet. Mit einer detaillierten und schrittweisen Planung können IT-Experten die Cloud-Migration erfolgreich gestalten.

Die Messung des ROI (Return on Investment) und des durch die Cloud-Implementierung erzielten Mehrwerts kann eine Herausforderung darstellen, ist aber für Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Interessanterweise stimmten 82 % der Unternehmen in der MIT Technology Review-Studie zu, dass sie ihre Investitionen in Cloud-Technologien bewerten. Laut McKinsey hat ein Unternehmen, das heute Cloud-Technologien einsetzt, im Durchschnitt das Potenzial, einen ROI von 180 % in Bezug auf den geschäftlichen Nutzen zu erzielen. Allerdings kommt nur eine Minderheit in die Nähe eines solchen ROI.

Zu den quantifizierbaren Metriken gehören Kosteneinsparungen durch den Wegfall der lokalen Infrastruktur und die Senkung der Gemeinkosten für das Rechenzentrum, eine höhere Mitarbeiterproduktivität und die schnellere Bereitstellung neuer Produkte oder Funktionen, Umsatzsteigerungen durch kürzere Markteinführungszeiten oder geringere Systemausfallzeiten. Die Überwachung dieser Kennzahlen vor und nach der Cloud-Migration zeigt die operativen Vorteile auf.

Umfragen zur Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit vor und nach der Migration können den Wert ebenfalls quantifizieren. Ein detailliertes Monitoring der Cloud-Ausgaben im Vergleich zu den Investitionsausgaben und den vermiedenen Betriebskosten liefert die Grundlage für eine ROI-Analyse. Unternehmen sollten einen detaillierten Ansatz wählen, der sowohl harte Daten als auch anekdotische Belege umfasst, um ein vollständiges Bild der Cloud-Vorteile zu erhalten. Die Festlegung eines klaren Rahmens für die ROI-Messung vor der Cloud-Implementierung ist in diesem Prozess ebenfalls hilfreich.

10. Offenes Auge für neue Chancen

Um sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern, sollten Unternehmen die rasche Innovation bei Cloud-Diensten aufmerksam verfolgen. Das bedeutet, dass sie auf Cloud-Angebote in den Bereichen Software as a Service (SaaS), Platform as a Service (PaaS) und Infrastructure as a Service (IaaS) achten sollten. Auf diese Weise können Unternehmen die Fähigkeiten identifizieren, die ihre digitale Transformation von Prozessen, Datenanalysen, Kundenerfahrungen und Produktentwicklung vorantreiben werden. Beispielsweise können sie Proof of Concepts (PoCs) für vielversprechende Dienste durchführen und die vielversprechendsten Dienste mithilfe von Cloud-APIs in interne Systeme integrieren, um Automatisierung und Effizienz zu steigern. Durch die Nutzung der neuesten Cloud-Innovationen können sich Unternehmen einen erheblichen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Die Cloud erleichtert auch die Erfassung, Standardisierung und gemeinsame Nutzung der riesigen Datenmengen, die für das Training und die Verbesserung von KI-Modellen erforderlich sind. Zusammen mit 5G und Glasfaser spielt die Cloud eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung der grundlegenden Netzinfrastruktur und -dienste, die ultraschnelle Geschwindigkeiten und Konnektivität mit geringer Latenz ermöglichen. Die globale Reichweite der führenden Cloud-Anbieter entspricht der breiten geografischen Streuung, die für 5G-Netze erforderlich ist. Für das Edge Computing stellen große öffentliche Clouds Dienste bereit, mit denen sich Arbeitslasten lokal verteilen und mit Cloud-Rechenzentren koordinieren lassen.

Wesentliche Erkenntnisse und Empfehlungen

Eine gut durchdachte Strategie und eine schrittweise Umsetzung sind der richtige Weg in die Cloud. Sie ermöglicht es Unternehmen, Cloud-Workloads zu testen, Herausforderungen bei der Systemintegration zu meistern und organisatorische Kompetenzen aufzubauen. Mit der richtigen Strategie und Vision können Unternehmen Altsysteme migrieren, neue Cloud-native Anwendungen entwickeln und den Betrieb umgestalten.

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